Wandern im Ötztal und Meran


Wie in unserem letzten Beitrag über das Pitztal bereits erwähnt, hat uns Corona ebenfalls an den heimischen Kontinent „gefesselt“ und wir haben uns aufgemacht, die schönen Alpen zu erkunden. Auf dem Weg Richtung Puez Geissler Nationalpark, in dem wir eine Dreitageswanderung über mehrere Hütten geplant haben, sind wir über das Ötztal nach Meran gefahren und wollen Euch für diese Etappe ein paar ausgewählte Highlights und Wanderungen vorstellen.


Niederthai

Niederthai im Ötztal ist ein eher ruhiges, auf der Ostseite des vorderen Drittels des Ötztals gelegenes Dörfchen, das für Wanderer der perfekte Ausgangspunkt ist. Wir haben uns hier für ein paar Nächte einquartiert und die ersten Wanderungen unternommen.

Eine sehr zu empfehlende, mit tollen Panoramen gespickte Wanderung verläuft von Niederthai aus auf den Narrenkogel, weiter zum Poschachkogel und über das Tal zurück nach Niederthai. Durch einen schönen Kiefernwald und über eine kleine Hochebene führt die Wanderung vorbei an den Gipfelkreuzen und einem schönen Gebirgssee. Die Wanderung ist nicht allzu anspruchsvoll und bietet dennoch tolle Naturerlebnisse im Ötztal.

Von Niederthai aus führen außerdem herrliche Wanderungen vorbei am Stuibenfall (159 Meter!) ins Tal zum Ötzi Dorf, einem schön angelegten Freilichtpark, der das Leben von Ötzi anschaulich darstellt. Highlight auf dem Panoramaweg ist die spektakuläre Hängebrücke mit grandiosen Aussichten auf den Wasserfall. Am Stuibenfall gibt es zudem einen atemberaubenden Klettersteig, an dem man teilweise wenige Meter entlang des Wasserfalls hinauf klettert!


Das Timmelsjoch

Mit einer maximalen Höhe von 2.509 Metern ist das Timmelsjoch eine der höchsten ausgebauten Passstraßen Österreichs. Eine traumhafte Panormastraße windet sich vom Ötztal aus in Richtung Pass und wieder hinab nach Südtirol. Für Freunde der sportlichen Fahrweise und Motorradfahrer eines der Highlights in den Alpen. Das Panorama vor Augen und schnelle Kurven vor der Nase gibt es nichts schöneres als bei gutem Wetter die Fahrt zu genießen.


Meran – Wandern in der Texelgruppe

Über Meran und seine Highlights (Dorf Tirol, Schloss Tirol, Gärten von Schloss Trauttmansdorff) wurde schon viel geschrieben. Meran ist ein traumhaftes Südtiroler Städtchen, mildes Klima und Blumen in allen Farben. Für Ruhesuchende, Gourmets wie auch Wanderer. Da wir uns eher auf das Wandern konzentriert haben, möchten wir euch unser Wanderhighlight aus Meran ans Herz legen – die Texelgruppe.

Die Texelgruppe ist zu großen Teilen ein Naturpark und absolutes Naturjuwel in den Zentralalpen. Nicht überlaufen und für Wanderer sowie Naturliebhaber ein echtes Paradies. Das Highlight ist die „Spronser Seenplatte“, die größte hochalpine Gewässerplatte Südtirols. Hier liegen 10 glasklare Gebirgsseen auf vergleichsweise kleiner Fläche und einer Höhe zwischen 2.117 und 2.598 Metern. Und genau diese zu Erwandern war unser Ziel.

Ausgangspunkt ist der Korblift in Vellau. Es gleicht einer kleinen Mutprobe in die schwankenden Körbe des nostalgischen Liftes einzusteigen und völlig frei in Richtung Leiteralm zu schweben. Man kann bis zum Korblift mit dem Auto fahren. Alternativ startet schon ganz unten im Tal der Einzelsessellift von Plars nach Vellau.

Eins vorweg, die hier beschriebene Wanderung erfordert Schwindelfreiheit und eine gute Grundkondition. Es gilt auf 13km knapp 1.200 Höhenmeter auf und ab zu überwinden. Mit teils freistehenden Überhängen und bis zu 60% Steigung.

Von der Leiteralm aus geht es auf dem Meraner Höhenweg durch einen Märchenwald in Richtung Hochganghaus, welches nach ca. 3km erreicht ist. Hier können wir uns nochmal stärken, bevor es direkt oberhalb hinauf zur Hochgangscharte geht. Das erste mal ist Schwindelfreiheit bei einigen seilversicherten Abschnitten gefragt. Oben angekommen erwartet uns aufgrund nicht idealer Wetterlage leider nur ein Grau in Grau, statt eines traumhaften Blicks Richtung Meran auf der einen und der Spronser Seenplatte auf der anderen Seite.

Zwischen den Seen geht es hindurch in atemberaubender Landschaft. Das Hochplateau bietet tolle Perspektiven und einsame Natur. Auf dem Weg in Richtung Oberkaser Alm besteht die Möglichkeit eines kleinen Abstechers zur Linken zum Milchsee – ein lohnender Platz für eine kleine Rast.

Von der Oberkaser Alm entscheiden wir uns für den Weg über die Tauferscharte – mit erneut wahnsinns Panorama- zurück zu Leiteralm. Der steile Abstieg durch die Tauferscharte verlangt nochmal etwas Kraft ab, bevor man sich zur Stärkung bei der Leiteralm niederlassen kann. Mit dem historischen Korblift geht es dann zurück zum Parkplatz.

Die Tour war eine der schönsten Touren bisher für uns. Konditionell fordernd, aber mit grandioser Natur und wenig frequentiert ist sie alle Mühen wert.


Von Meran aus geht es für uns weiter in Richtung Naturpark Puez-Geisler, in dem wir eine Dreitages Hüttenwanderung geplant haben.

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