Ziel unseres Roadtrips durch das Ötztal nach Meran war der Puez Geisler Naturpark in den Südtiroler Dolomiten. Der Puez Geisler Naturpark ist ein eher ruhigeres Fleckchen in den Dolomiten (verglichen bspw. mit den Drei Zinnen…), bietet jedoch neben kleinen Weilern atemberaubende Natur und Ausblicke.
Wir möchten Euch auf unsere Dreitageswanderung mitnehmen und haben Euch entsprechend unserer Route hier die besten Tipps und Vorschläge zusammengestellt. Die exakte Route findet ihr unten im Artikel. In der Hochsaison solltet ihr die Hütten zur Sicherheit im Voraus buchen, um nicht eine böse Überraschung zu erleben.
Tag 1 – Lungiarü/Campill zur Schlüterhütte
Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Ende des Gadertales, bei den historischen Weilern Seres und Misci. Weiler sind Gruppen von Holzhäusern, Steinhäusern und Holzstadeln, die sich eng aneinander schmiegen und einen urigen Charme haben.
Durch das Val di Morins (Mühlental) geht es hinauf Richtung Peitlerkofel. Das Tal ist wunderschön gelegen und entlang eines Bachlaufs befinden sich diverse alte und super erhaltene Mühlen, von denen eine als Live-Museum einmal die Woche noch betrieben wird.
Knapp 1.000 Höhenmeter geht es hinauf, über eine herrliche Hochalm bis an die Peitlerscharte unterhalb des markanten Peitlerkofels. Die Aussicht von der Scharte ist atemberaubend und lädt zu einer ersten Pause ein! Weiter geht es südlich in Richtung Schlüterhütte. Nach wenigen Metern hat man die Möglichkeit einen Teil des Günther Messner Gedächtnissteiges zu gehen, für Schwindelfreie eine tolle Alternative zum Weg am Berghang. Nach rund 4 Stunden, 6,5km und 1.200hm erreichen wir die Schlüterhütte und freuen uns auf die zünftige Mahlzeit am Abend. Der Hüttenwirt ist super nett, die Zimmer sauber und das Essen ein Traum!
Tag 2 – Schlüterhütte zur Puez Hütte
Am zweiten Tag steht der spektakulärste und auch anstrengendste Teil der Wanderung an. Nach einem stärkenden Frühstück geht es von der Schlüterhütte über die Roa Scharte in Richtung Puez Hütte.
Schon kurz nach dem Start bietet sich ein atemberaubendes Panorama über die Gipfel des Puez Geisler und weit darüber hinaus. Über die Medalges Alm geht es vorbei an Murmeltieren und erstem Edelweiss (ja, das erste, das wir in der Natur gefunden haben) in Richtung Roa Scharte. Der Aufstieg auf knapp über 2.500 Meter geht vergleichsweise gut. Oben angekommen eröffnen sich traumhafte Blicke in alle Richtungen. Wir würden am liebsten ewig bleiben!
Von der Roa Scharte aus gibt es zwei Möglichkeiten in Richtung Puez Hütte – über die Nives Scharte, einen seilversicherten Klettersteig, oder mit einem kleinen Umweg südlich über den Aufstieg zum Col da la Pieres Cross. Aufgrund der Höhe der Nivesscharte (2.750 Meter, schwanger wohl nicht zu empfehlen…) mussten wir uns für die zweite Variante entscheiden, wurden jedoch nicht enttäuscht. Traumhafte Panoramen und einsame Bergpfade – ein Traum für jeden Wanderer. Auch hier finden sich wieder Felder von Edelweiss, wunderschöne ruhige Rastplätze und einmalige Ausblicke, bis wir schließlich die Puez Hütte erreichen.
Von der Puez Hütte aus besteht noch die Möglichkeit zur östlichen Puez Spitze aufzusteigen (ca. 4km, 450hm). Wenn noch etwas Kraft vorhanden ist, ein absolutes Muss! Die Rundumsicht bis zum Großglockner verschlägt einem die Sprache!
Tag 3 – Puez Hütte zurück nach Lungiarü/Campill
Die letzte Etappe führt von der Puez Hütte durch die schroffe Puez Scharte mit einem kleinen Umweg über den Zwölferkofel wieder hinab ins Gardatal. Während die Puez Hütte relativ gut besucht ist, führt die Route durch die Puez Scharte, auf den Zwölferkofel und durch das Tal mit insgesamt rund 11km und 1.000hm durch ruhige und unberührte Natur. Edelweiss, Murmeltiere und urige Bäume sind die einzigen Begleiter.
Nach 34 km und über 2.300hm in den letzten drei Tagen haben wir es uns noch ein paar Tage im Gardatal gut gehen lassen und haben hier einen ganz besonderen Unterkunftstipp für das Entspannen nach der Wanderung für Euch: Les Dolomites Mountain Lodges!
Eine traumhafte Oase mit jungen Gastgebern, die an Freundlichkeit und Gastfreundschaft kaum zu übertreffen sind. Tolle Lage, wahnsinns Essen, traumhafte Ausstattung, was will man mehr? Und der Gastgeber ist in der Volksmusikszene nicht ganz unbekannt… 😉
Wir können die Wanderung uneingeschränkt empfehlen, eine atemberaubende Natur mit traumhaften Ausblicken und einer gewissen sportlichen Herausforderung erwartet Euch 🙂
Eine schöne Wanderung, die ich gern als Empfehlung bei meiner Beschreibung zum Naturparkhaus Puez-Geisler aufgenommen habe.