Sulawesi – Norden und Bangka

Nach über zwei Wochen auf Sulawesi in denen wir den Süden, das zentrale Hochland und die paradiesischen Togian Islands bereist haben, geht es nun weiter in Richtung Norden bis auf die Insel Bangka.

Nachdem uns die Nachtfähre nach Gorontalo gebracht hat, fahren wir mit einem privaten Auto weiter nach Tomohon. Auf unserer Fahrt begleitet uns das spanische Weltreisepärchen (ja, die beiden, die auf der Fähre neben dem Pferd geschlafen haben 🙂 ) und wir erreichen nach gut 12 Stunden die Stadt Tomohon.


Tomohon und Vulkane

In Tomohon gibt es hauptsächlich Vulkane und wunderschöne Reisterrassen zu besichtigen. Der Lokon ist ein aktiver Vulkan, der in einer gut 3 Stunden Wanderung erklommen werden kann.

Tomohon

Der Krater des inaktiven Mahawu ist vergleichsweise leicht zu besteigen – eine Treppe führt bis an den Kraterrand, den man bei Lust und Laune umrunden kann. Entsprechend ist jedoch auch mehr los 😉

Wer nicht so viel Wandern will, kann sehr nah an heiße Schwefelquellen herankommen. Mit viel Vorsicht kann man zwischen den kleinen Mud-Pools und heißen Dampfsäulen umher laufen. Es gibt weder Wege noch irgendeine Infrastruktur! Die Location ist hier.

Tomohon

Neben den Vulkanen gibt es in Tomohon noch den lokalen Markt. Ein für unsere europäischen Verhältnisse durchaus extremer Markt, denn neben vielen bunten Früchten, Gemüse, Obst und herrlich duftenden Gewürzen gibt es auch eine Fleischabteilung…..und die hat es in sich.

Tomohon

Neben frischen Hühnchen, ganzen Schweinen, Wildschwein-Hälften und gegrillten Flughunden gibt es auch Pythons, Hunde (gegrillt und lebend…) sowie Ratten im Angebot. Uns hat ein kurzer Blick gereicht und wir sind zurück zum Gemüse 😉

Tomohon

Übernachtet haben wir im Highland Resort, etwas außerhalb der Stadt. Super schöne Bungalows und sehr freundliches Personal.


Tangkoko Nationalpark

Eine der schönsten Sehenswürdigkeiten im Norden von Sulawesi ist der Tangkoko Nationalpark. Selbst der Naturforscher Sir Alfred Russel Wallace verbrachte eine Zeit lang hier, um seine Studien voranzutreiben.

Der Nationalpark beherbergt einige endemische Arten wie den Schwarzschopf-Makkaken, Tarsiere oder diverse seltene Vogelarten.

Tangkoko

Einige Tiere sind hauptsächlich Abends zu sehen (Tarsiere, Faultiere) und andere eher Morgens (Makkaken, Vögel), sodass wir zwei geführte Touren hinein in den Dschungel unternommen haben und tatsächlich das Glück hatten, all diese wunderschönen Tiere in freier Natur zu sehen.

Tangkoko

Es empfiehlt sich, einen Guide zu organisieren. Vor Ort unterstützen die Unterkünfte bei der Buchung der Guides. Die Kosten liegen zwischen 7 und 15 Euro pro Tour – plus ca. 6 Euro Nationalparkeintritt – das ist es allerdings wert, denn ungeübt sieht man überhaupt nichts und verläuft sich am Ende noch im Wald 😉

Tangkoko

Neben vielen hübschen und niedlichen Tieren sind wir auch einem anderen Kameraden über den Weg gelaufen….

Tangkoko

Für die Nacht im Tangkoko Nationalpark haben wir uns im Tangkoko Hill Cottage eingebucht. Ein schönes Cottage mit super leckerem Essen!


Bangka

Bangka….vor der Reise noch nie gehört und doch sollte Bangka eines unserer absoluten Highlights auf unserer Sulawesi Reise werden! Schon in den ersten Wochen unserer Reise haben immer wieder Locals und Reisende von dieser Insel berichtet. Wie schön sie doch ist – vor allem aber wie schön ein bestimmtes Ressort dort sein soll, das Coral Eye Resort.

Also haben wir ein wenig recherchiert und schon beim ersten Besuch der Homepage vom Coral Eye Resort sind wir fast vom Stuhl gefallen! Ist es möglich, dass die riesigen Korallenfelder direkt am Strand anfangen? Man muss nur vom Jetty ins Meer steigen (nicht springen :-D) und ist mitten drin?

Also alle Pläne für die letzten Tage unserer Reise über Bord geworfen und umgeplant! Anstelle auf die Bunaken geht es ab nach Bangka!

Bangka

Es könnte jetzt zu einem Loblied auf das Ressort ausarten – nein wir haben kein Geld bekommen – es war aber einfach auch nur unbeschreiblich schön! Schon bei der Ankunft empfing uns Ilaria, gemeinsam mit ihrem Freund Marco Besitzerin des Coral Eye Resorts, super herzlich und voller Freude am Jetty. Also ausladen und in Richtung Unterkünfte….Unterkünfte? Das was hier am Strand im Dschungel steht ist ein offenes, von einem italienischen Architekten (Bruder von Marco) geplantes Ressort wie im Traum – inklusive Forschungslaboren (Hintergrund muss euch Marco, Meeresbiologe, selbst erzählen ;-)), zentralem Esstisch für 16 Personen und offenen Ruhebereichen….wir waren angekommen im Paradies hoch 10!

Coral Eye

Und das Essen – nach knapp 3 Wochen Reis und wieder Reis war die von Ilaria und Marco etablierte Asian-Italian Fusion Kitchen eine solche Offenbarung, selbst Pizza gab es an einem Abend!

Bangka

Der Strand ist wie auf den Bildern – weiß, von Palmen gesäumt, eine leichte Brandung….könnte es denn besser sein? Ja, eine Sache, und zwar der Plastikmüll, der vom Meer täglich angespült wird. Aber es gibt ständig zwei Volontäre, die neben Säuberungsaktionen auch Bildungsvorträge für die Einheimischen halten.

Nun aber zum eigentlichen Highlight des Coral Eye – wie der Name schon vermuten lässt, hier gibts Korallen, und was für welche!

Noch nie zuvor hatten wir eine solche Vielfalt, Farbenpracht und Fülle an Korallen gesehen. Ein paradiesischer Unterwassergarten mit unzähligen Fischen, Rochen, Muscheln und sogar Seeschlangen….aber Bilder sagen mehr als tausend Worte:

Das Coral Eye auf Bangka war eines der schönsten Resorts in denen wir jemals waren. Insbesondere wegen den liebevollen Gastgebern und unseres Glücks mit den anderen Gästen. Eine weltreisende Familie aus London, die keine Lust auf den Brexit hat, ein Pärchen aus Singapur im Tauchurlaub und Deutsche Pärchen auf Indonesienrundreise 🙂

Coral Eye

Eines müssen wir aber erwähnen: diese abgeschiedene Traumlocation und die rundum perfekte Bewirtung haben natürlich ihren Preis. Wer auf „low budget“ aus ist – für den dürfte diese Unterkunft nichts sein, denn die Preise stechen aus dem Preisniveau von Sulawesi etwas heraus. Der Aufenthalt im Coral Eye ist jedoch jeden Cent wert. Wir haben sogar, weil wir uns gar nicht trennen wollten, spontan um eine Nacht verlängert.

Bangka

Wer übrigens Tauchen will, auch das wird in der eigenen Tauchbasis mit super Guides angeboten. Wir waren leider aufgrund einer Erkältung nicht in der Lage zu tauchen… die Tauchspots müssen nach Erzählung der anderen Gäste und Bilder grandios sein!


Bunaken

Auch wenn wir anders als ursprünglich geplant nicht auf den Bunaken waren, so möchten wir doch kurz hier auf die Berichte von Locals oder anderen Reisenden eingehen.

Die Bunaken gelten als „DER“ Tauch-Hotspot und sind aufgrund ihrer Lage in der Nähe von Manado immensen Touristenströmen ausgesetzt. Insbesondere chinesische Gruppenreisen scheinen aktuell das Gleichgewicht auf der Insel sowie im Wasser empfindlich zu stören. Es scheint sogar schon so weit zu gehen, dass einige Ressorts Chinesen boykottieren oder Reisegruppen aus diesem Land nur an bestimmte – schon tote – Riffe gebracht werden, um nicht weiteren Schaden anzurichten…

Ursprünglich hatten wir geplant die Bunaken zu besuchen, uns jedoch vor Ort für Bangka entschieden. Hier unsere Gründe, die wir teilweise allerdings nur vom Hören-Sagen kennen:

  • verschmutzte Inseln und Strände
  • überlaufene Resorts und Riffe
  • Anzahl an Touristen und chinesischen Gruppenreisen
  • Tauchgänge fielen für uns ohnehin aufgrund einer Erkältung aus und der Fokus lag auf Schnorcheln
  • Keine so schönen langen Sandstrände wie auf Bangka

Was die Bunaken jedoch einzigartig macht, sind die Steilwände und der durch die Strömung hervorgerufene Nahrungsreichtum. Dieser führt zu einer Unmenge an großen Fischen (Haien etc.) und Schildkröten, welche hingegen so auf Bangka nicht vorkommen.

Wer also auf spektakuläre Tauchgänge aus ist, der sollte durchaus Bunaken in Betracht ziehen.


Fazit

Wir wollten das ursprüngliche Indonesien kennenlernen, fernab von all den Touristenströmen auf Bali (auch wenn man selbst dort noch ruhige Ecken finden kann). Das ist uns auf Sulawesi durchweg gelungen. Die Menschen sind super freundlich und zuvorkommend. Die Natur weitgehend unberührt und das Reisen ist noch wirkliches Reisen (100km dauern schon mal 5-6 h). Die Mischung aus Erlebnissen und totaler Abgeschiedenheit und Ruhe hat uns beeindruckt.

Wir können Sulawesi jedem etwas abenteuerlustigen Reisenden nur empfehlen. Mit etwas Planung ist die Reise überhaupt kein Problem.

Und was waren unsere Highlights?
Chronologisch zu unserer Reiseroute sind für uns das Toraja Hochland, die Togian Islands und Bangka die absoluten Highlights!

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