Neuseeland Roadtrip – Vorbereitung

Camping in Neuseeland

Der kürzeste Weg zu dir selbst führt einmal um die Welt.
(dt. Fotograf, Richard Hoffmann)

17 Tage – ca. 3060 gefahrene km – Hippiefeeling im Blumencamper ♥

KIA ORA!

Ja, das trifft es ziemlich genau: „Möge es dir gut gehen“ ist eine mögliche Übersetzung der traditionellen Begrüßung der Māori. Genau so fühlten wir uns, gut und angekommen! Endlich haben wir uns diesen Traum erfüllt, einmal ans andere Ende der Welt – unser Neuseeland Roadtrip.

Es gibt wahrscheinlich kaum jemanden, den dieses kleine Fleckchen Erde nicht in seinen Bann zieht:
Land soweit das Auge reicht, durchsetzt von lila- und rosafarbenen Lupinen, schroffe Felsen mit schneeweißen Gletscherzungen, kilometerweiter Sandstrand, kristallklares Gletscherwasser, eine mondartige Vulkanlandschaft. Und hinter jeder Kurve stecken neue Überraschungen: Morgens befindet man sich in Österreich, mittags in Südamerika und abends an der holländischen Küste. Genau solche Tage durchlebten wir:

Wir landeten mit einem Helikopter auf einem gigantischen Gletscherfeld, wanderten nur eine Stunde später durch dichten Urwald und ließen den Tag mit einem traumhaften Sonnenuntergang am Strand ausklingen. Wunderschön!

Aber eins nach dem anderen… Eine Reise ans andere Ende der Welt muss gut vorbereitet sein. Wir haben dir hier das Wichtigste im Vorfeld zur Reise zusammen gefasst.

Vorbereitung

Die Flüge:

In einer Nacht- und Nebelaktion (ok, Nebel vielleicht nicht, aber es war definitiv Mitten in der Nacht) buchten wir unsere Flugtickets für eine vierwöchige Dezembertour. Es lohnt sich wirklich mit deutlichem Vorlauf (wir tätigten die Buchung im März, also ein dreiviertel Jahr vor der eigentlichen Reise) nach Neuseelandflügen zu suchen. Gerade wenn man, was die Reisezeit und mögliche Zwischenstopps angeht, etwas flexibel ist, kann man wirkliche Schnäppchen ergattern.

Wir hatten eigentlich nur etwas auf skyscanner.com „herum probiert“, mehrere Zwischenstopps angegeben und von einem Traumurlaub am anderen Ende der Welt geträumt, ohne zu ahnen, dass wir wenige Augenblicke später tatsächlich auf den Buchen-Button drücken. Aber gut 1000€ für einen Trip nach Singapur (4 Tage), über Sydney (1 Tag Zwischenstopp) nach Neuseeland (17 Tage, um von Christchurch nach Auckland zu kommen) mit Abschluss und Silvesterparty in Dubai (6 Tage) ließen uns keine andere Wahl! Emirates und Quantas sei Dank!

 

Camping:

Die wohl gängigste und am besten geeignetste Fortbewegungsart in Neuseeland ist der Camper! Ihr seid super flexibel, habt immer alles bei euch und müsst keine Hotels im Vorfeld buchen. Hier gibt es die unterschiedlichsten Varianten, von Low Budget bis hin zum Super-Luxus-Mobil. Wir haben uns für Ersteres entschieden, ein Hippie-Camper wie im Bilderbuch: mit Rostflecken im Innenraum und Blumen auf dem Lack. Ich liebte unseren neuen Wegbegleiter von der ersten Sekunde an und auch Simon mochte unsere „Kackschüssel“ (O-Ton) nach dem ersten Lachanfall. Der Linksverkehr war zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn beide aufpassen, dann klappt das schon. Einzig herausfordernd: wir hatten manuelle Schaltung.
Das ist nochmal astreines Training für die linke und rechte Gehirnhälfte…

Was gibt es zu beachten bei der Wahl des Campers:
Je mehr Ausstattung desto teurer – logisch. Und wenn ihr einen Camper mit WC an Bord wollt, müsst ihr tief in die Tasche greifen. Auch das ist nicht verwunderlich: nur mit solchen Campern dürft ihr wirklich überall stehen bleiben und übernachten. Mit Campern ohne Toilette dürft ihr nicht „wild campen“, sondern müsst
Campingplätze mit Sanitären Einrichtungen anfahren. Hört sich erst mal unflexibel an, ist aber in Neuseeland absolut kein Problem, da es unzählige Campingmöglichkeiten gibt.

Für uns war dabei die offizielle App „Rankers“ super hilfreich: dort werden Campingplätze inkl. Kontaktdaten (ggfs. um einen Übernachtungsplatz zu reservieren) gelistet, aber auch Aktivitäten, Wanderungen und Must See’s. Eine tolle Ergänzung zu Reiseführer und Co. Vergesst aber nicht, die Campingplätze in eurem Budget mit einzurechnen – diese können pro Nacht, je nach Ausstattung und ob man einen Platz mit oder ohne Elektrizität möchte, von 10€ pro Nacht bis zu 100€ pro Nacht variieren. Aber auch das spuckt die App aus, so dass man ggfs. ein paar Kilometer weiter fahren kann. Die schönsten Campingplätze haben wir natürlich im Reisebericht erwähnt.

Die Routenplanung:

Für die Planung haben wir uns sehr stark von unserem Lonely Planet inspirieren lassen – aber bei mehr als 800 Seiten muss man schon einige Zeit für die Lektüre einplanen. Uns kam dabei das altbekannte „Glück im Unglück“ zugute, wenn man das so sagen darf. Simon war durch einen Sportunfall für Wochen an Sofa und Bett gefesselt und konnte sich ausgiebigst unserer Reiseplanung widmen. Dies jetzt aber nicht als Empfehlung verstehen – wir lassen euch ja hier an Simons Fleißarbeit teilhaben 🙂

Mit Hilfe des Reiseführers und Google Maps haben wir unsere Grobroute und unsere persönlichen Must See’s abgesteckt, inkl. Tages-Etappenzielen um sicherzugehen, dass wir auch rechtzeitig in Auckland ankommen.
Vor Ort haben wir uns dann auch viel mit der App beschäftigt und Wanderungen und Co. auf dem Weg gesucht. Außerdem ist Neuseeland perfekt auf Touristenströme eingestellt: gefühlt alle paar Meter gibt es Hinweise zu Wanderungen inkl. Zeit- und Kilometerangaben und in jedem Ort gibt es eine I-Site. Das sind Touristenzentren mit allen möglichen Broschüren, kostenlosen Wanderkarten und auskunftsfreudigen und unheimlich netten Locals, die gerne bei der weiteren Aktivitätenplanung und Buchung helfen.

Solltet ihr wie wir beide Inseln erkunden wollen, so empfehlen wir euch, eure Route von Süden (Christchurch) nach Norden (Auckland) zu planen. Da die meisten Neuseeland-Besucher nämlich ihren Trip genau entgegengesetzt durchführen, sind die Camper-Verleiher meist so happy darüber, dass ihr den Camper wieder zurück nach Auckland bringt. Dadurch könnt ihr euch bei den Mietgebühren oftmals echt was sparen.

Jetzt aber rein ins Abenteuer und so viel wie möglich von Neuseeland sehen und erleben. Um eins vorwegzunehmen, ihr könnt es euch sicher denken: 17 Tage reichen nicht mal im entferntesten! Neuseeland bietet so viel, aber leider sind die Urlaubstage begrenzt. Aus den 17 Tagen haben wir definitiv das Beste gemacht, wir haben unfassbar viel gesehen und erlebt, ohne dass wir dabei gehetzt waren. Dennoch haben wir noch viel auf unserer Liste für ein nächstes Mal – ja, dieses wird es auf alle Fälle geben!

Unsere Berichte zur Südinsel und Nordinsel findet ihr hier und hier – viel Spaß beim Lesen.

Falls ihr ein paar Tage mehr in Neuseeland verbringen könnt, oder euch nur auf eine der beiden Inseln konzentrieren wollt, in den beiden Artikeln findet ihr jeweils auch einige Aktivitäten, die wir unbedingt beim nächsten Besuch machen wollen. Vielleicht kommt ihr uns ja zuvor 🙂 Dann lasst uns doch gerne wissen, wie es euch gefallen hat!

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