Fahre in die Welt hinaus. Sie ist fantastischer als jeder Traum.
Ray Bradbury (1920-2012)
„Sula…was?“
„Sulawesi!“
„Ahhh, Afrika?“
„Nein, knapp daneben – Indonesien!“
So oder so ähnlich liefen viele Gespräche ab, in denen wir erzählten, dass es uns für unsere nächste Reise auf die indonesische Insel Sulawesi verschlagen würde.
Sulawesi ist die 11. größte Insel der Welt und liegt östlich von Borneo mitten in Indonesien. Eine so große Insel und niemand kennt sie? So ging es uns auch und per Zufall sind wir über sie gestolpert auf der Suche nach einem Ziel, das uns Indonesien in seiner ursprünglichen Art und Weise näher bringt und nicht vom Tourismus völlig eingenommen ist, wie bspw. das viel kleinere Bali oder Lombok.
Sulawesi ist eine vom Tourismus noch kaum berührte Insel und perfekt um das kulturelle und ursprüngliche Indonesien mit all seinen Kulturen und verschiedenen Lebensweisen kennenzulernen. Wie unterschiedlich diese sind, sollte sich auf unserer Reise eindrücklich herausstellen, aber dazu später mehr 🙂
Außerdem hat diese Insel einfach alles an Natur zu bieten, was man sich vorstellen kann: dichter Dschungel, Reisterrassen, Vulkane, weiße Sandstrände mit Palmen, unbeschreibliche Tauchreviere…
In diesem ersten Teil wollen wir euch über die Reiseplanung und Anreise berichten.
Anreise
Um nach Sulawesi zu kommen gibt es lediglich Stop-Over Möglichkeiten. Wir sind mit Singapore Airlines über Singapur nach Makassar (Süden) geflogen und drei Wochen später von Manado (Norden) aus zurückgeflogen. Tatsächlich war dieser Gabelflug auch günstiger, als An- und Abreise vom gleichen Flughafen aus. Vergleichen lohnt sich also. Es gibt noch einige weitere Möglichkeiten, bspw. über Bali oder Kuala Lumpur, um nach Sulawesi zu kommen.
Fortbewegung
Auf der Insel gibt es die verschiedensten Fortbewegungsmittel – von privaten Fahrern (im Hotel nachfragen, ob sie jemanden kennen) über Kijangs (private Sammeltaxen) oder Microlets (Minivans die auf bestimmten Strecken fahren) bis hin zu (Nacht-)Bussen, GoJek und Grab (das Uber Asiens) oder auch Inlandsflüge (eher unzuverlässig) sowie Boote steht einem alles zur Verfügung.
Was man jedoch bei einer Reise durch Sulawesi im Hinterkopf haben sollte, ist die Tatsache, dass Reisen hier noch wirklich zeitaufwändig ist. Aufgrund schlechter Straßenverhältnisse und teilweise großen Distanzen sind die Reisezeiten um ein vielfaches länger als in Europa (unser Highlight war 100km – 5h zwischen Rantepao und Polopo)
Reiseroute
In den uns zur Verfügung stehenden drei Wochen stellte sich die Frage, ob wir uns auf auf Süd, Mitte, oder Nord fokussieren wollen oder doch die Insel einmal queren werden. Die Strecke Makassar – Manado entspricht ungefähr der Entfernung London-Berlin, jedoch ist die Fortbewegung ja alles andere als vergleichbar mit Europa. Um möglichst unterschiedliche Ecken der Insel zu sehen, haben wir uns für die Querung und damit auch für den oben beschriebenen Gabelflug entschieden und auf unserer Reise so einiges erlebt, von dem wir euch nun berichten werden. Da die Fortbewegung vor Ort mitunter auch anstrengend und zeitaufwendig werden kann, empfehlen wir für diese Strecke auch nicht weniger als drei Wochen einzuplanen.
Unsere Route (siehe die blauen Pfeile in der Grafik) mit jeweiliger Transportart und Zeitdauer sah wie folgt aus:
- Makassar –> Rantepao (12h, Nachtbus – Primadona Bus oder Metro Permai)
- Rantepao –> Tentena (11h, Auto)
- Tentena –> Ampana (6h, Auto)
- Ampana –> Togians, Bomba (1.5h, Speedboat „Hercules“)
- Togians –> zwischen den Inseln mit kleinen Holzbooten der Unterkünfte
- Togians, Wakai –> Gorontalo (12h, Fähre „Tuna Tomini“)
- Gorontalo –> Tomohon (13h, Auto)
- Tomohon –> Tangkoko (2h, Auto)
- Tangkoko –> Bangka (über Likupang: 1.5h, Auto, von dort 20min mit dem Speedboot)
- Bangka –> Flughafen Manado (20min mit dem Speedboot zurück nach Likupang, ab da 1h, Auto)
Details zu den einzelnen Reiseabschnitten findet ihr in unseren Beiträgen zu
Unterkünfte
In den großen Städten wie Makassar und Manado gibt es eine große Auswahl an Hotels in jeder Preisklasse, wobei die Preise im Vergleich zu Europa spottbillig sind. Wir haben bspw. für 24€ die Nacht im Pesonna Hotel in Makassar übernachtet.
Auf dem Land oder den Inseln gibt es viele Homestays, AirBnB oder eben Ressorts. Details zu den einzelnen von uns gebuchten Unterkünften findest du in den einzelnen Artikeln.
Sonstige Tipps
Generell dauert beim Reisen in Indonesien, insbesondere auf Sulawesi alles ein wenig länger. Das heißt insbesondere wir Europäer mit unseren Planungs- und Zeitvorstellungen müssen es etwas entspannter angehen lassen. Zeitpläne sind meist nur grobe Richtlinien und auch die Abfahrtszeiten von Bussen werden nicht allzu ernst genommen.
Vieles kann man von Zuhause aus vor planen und buchen, jedoch haben wir gemerkt, dass ein Buchen vor Ort genau so gut klappen kann. Wenn du also nicht gerade in der Hochsaison reist, kannst du vor Ort spontan nach Unterkünften suchen und dir so deine Reise und Verweildauer offen halten und dich von Empfehlungen anderer Reisenden inspirieren lassen.
In den großen Städten gibt es Grab (Uber in Asien) was super bequem ist. Man muss nicht groß verhandeln und kann ohne an der Sprachbarriere zu scheitern schnell von A nach B kommen. Sogar für einen ganzen Tag lassen sich Autos buchen.
Und eines noch – immer lächeln! Die Indonesier lächeln immer, egal ob aus Freude oder Verlegenheit, und sobald man ein Lächeln zurück schenkt sind alle happy und freuen sich 🙂
Nun soll es aber los gehen – hier findet ihr unseren ersten Beitrag zu Süd-Sulawesi und dem Toraja Hochland.