Sail the Caribbean

Von Martinique bis auf die British Virigin Islands mit der Shangri La

Erinnert ihr Euch noch an unsere Reise durch die Bahamas – hier? Damals waren wir mit Dani und Bernd von der Shangri La unterwegs und haben das schönste Silvester unseres Lebens in einer einsamen Bucht verbracht.

Wir haben es wieder getan! Nur diesmal nicht zu Silvester und auf dem neuen Schiff: einem 52 Fuß Lagoon Katamaran. 8 Freunde, Dani, Bernd und Lena – von Martinique aus nach Norden bis auf die British Virgin Islands. Sail the Caribbean – Eine Traumreise entlang der Windwards und Leewards!

Trotz der zwei verheerenden Hurricanes Irma und Maria, die im Spätsommer 2017 die Karibik schwer getroffen haben, hatten wir eine traumhafte Zeit. Lest hier von unseren Highlights. Von der Odyssee, einen neuen Rückflug über Opodo zu bekommen (unser eigentlicher Flug wurde wegen der Zerstörung durch die Hurricanes gestrichen) will ich an der Stelle lieber nicht erzählen, nur so viel, bucht lieber direkt über die Airlines als über Opodo…

Martinique

Nach einem Flug von Paris nach Fort-De-France in der wohl ältesten Maschine der Air France Flotte waren wir da – mitten in der Karibik. Traumhafte Temperaturen begrüßten uns und vom Flughafen aus ging es quer über die Insel nach Saint Anne. In der dortigen Bucht warteten Dani, Bernd und Lena schon auf uns.

Unweit unseres Ankerplatzes ging vom Strand aus der „10 minütige“ Wanderweg zum Wohl schönstes Strand Martiniques, Les Salines, los. Ein flach abfallender, paradiesischer Strand an dem man die Ruhe genießen kann. Keine Restaurants direkt am Wasser, keine Menschenmassen… Nur Palmen, Bäume, weißer Sand und das Meer.

Zweiter Stopp auf Martinique war die Bucht Anse Tourin. Kaum angekommen ging es ab zum Schnorcheln und die Ersten von uns hatten das Glück Schildkröten zu sehen.

Auf der Shangri La gibt es zudem allerhand Wassersportequipment. In der Bucht versuchten wir uns am Wakeboard und tatsächlich lieferten einige, allen voran Lisa, sehr respektable Leistungen ab.

Guadeloupe – Îles des Saintes

Von Martinique aus ging es westlich an Dominica vorbei. Da dort aktuell die Situation relativ unsicher ist verzichteten wir auf einen Stop. Es ging also direkt zu den Îles des Saintes. Eine kleine, 15km vor Guadeloupe liegende Inselgruppe, die für uns der erste traumhafte Schnorchelspot (um die Basaltsäulen des Pain de sucre) war. Türkisblaues Wasser, unzählige Fische, und als Highlight – Subwing „fliegen“. Ein James Bond ähnlicher Flügel, der hinter dem Dinghy hergezogen wird und man mit dem man mühelos bis zu 10 Meter abtauchen und unter Wasser Schrauben und Kurven „fliegen“ kann. Einen kleinen Eindruck davon bekommt ihr in diesem YouTube Video.

Bei uns sah es etwas unprofessioneller aus…

Zwei Tage voller Schwimmen, Schnorcheln, dem Versuch Lobster zu jagen – der aufgrund von Sintflutartigen Regenfällen eingestellt werden musste – sowie einer Roller-Rallye über die Insel Terre-de-Haut machten unseren Besuch auf den Îles des Saintes perfekt.

Neben all der Schönheit waren hier jedoch die Spuren von Hurricane Maria nicht zu übersehen: Eine Fähre an den Strand gespült, die Palmen nahezu ohne Blätter und in der Stadt jede Menge Trümmer, umgeknickte Strommasten und fleißig arbeitende Menschen, die ihre Lokale wieder auf Vordermann bringen.

Die Saintes verdanken ihren Namen Christoph Columbus, der hier an Allerheiligen 1493 anlegte und die Inselgruppe deshalb so benannte.

An der Westseite von Guadeloupe befindet sich um eine kleine vorgelagerte Insel herum das „Jacques Cousteau Underwater Reserve“ – ein Naturschutzgebiet und Paradies für Schnorchler und Taucher.  Die Vielfalt an Fischen und Farben sind hier einfach traumhaft. Wer von Land aus einen Tagestrip unternimmt kann auch mit Guides in die Tiefe Tauchen.

Die Nacht verbrachten wir in der Bucht von Deshaies im Nordwesten von Guadeloupe. Von dort aus ging es am nächsten Tag weiter nach Norden in Richtung Antigua.

Antigua

Was soll man sagen – einfach nur Traumhaft! Nach einem Tag auf See, östlich vorbei an Montserrat, kam wieder Land in Sicht: Antigua! Die Einfahrt nach English Harbour war aufgrund der alten Englischen Befestigungsanlagen sowie der imposanten Felsformationen „Pillars of Hercules“ die bisher schönste. Die Bucht an sich stand dem in nichts nach, traumhaft weiße Strände, intaktes Ökosystem (trotz Hurricane) und vor allem, Schildkröten und Rochen sowie ein Wrack zum Schnorcheln – was wünscht man sich mehr?

Ein weiteres Highlight auf Antigua war das Hotel „Gunpowder House“. Ein Hotel, welches für Yachtcrews einen eigenen Anleger hat und somit auch Nichtgäste auf die Anlage lässt. Und die hat es in sich. Wunderschöner Blick über den natürlichen Hafen, eine sehr gut ausgestattete Cocktailbar und einen Infinity Pool. Das wurde gefeiert, bis wir höflich gebeten wurden zu gehen und die Ruhe der Gäste zu respektieren 😉

Allerdings ging die Party nach einem „Ankerlicht-Champagner“ (Danke Bernd) und einem „Kabinenlicht-Champagner“ (Danke Manu) noch bis weit in die Nacht.

Der Versuch am nächsten Tag auf dem Weg nach Jolly Harbour am fast schon unwirklich türkisen Cades Reef nochmal einen Lobster zu fangen blieb allerdings leider erfolglos. Das glasklare Wasser, bunte Fische und Rochen entschädigten aber.

Saint Barthelemy (St. Barth)

Von Jolly Harbour aus ging es in einem weiteren Seetag direkt nach Gustavia, Saint Barth(elemy). Saint Barth, die Insel der Schönen und Reichen! Hier trifft sich der Jetset um ausgelassen zu feiern und unter Seinesgleichen Silvester zu verbringen. Um Saint Barth findet jährlich eine der größten Segelregatten für Super-Segelyachten der Welt statt, die „Bucketregatta“.

Wir ankerten vor Gustavia und fuhren mit dem Dinghy für ein super Abendessen in die Stadt. Der Betreiber des kleinen Restaurants war überglücklich, endlich wieder Gäste zu sehen. Passend zur Situation nannte er die reduzierte Speisekarte „Fuck Irma“. St. Barth wurde ebenfalls schwer von den Hurricanes getroffen und laut dem netten Restaurantbesitzer werden die ersten Hotel voraussichtlich erst im März 2018 wieder eröffnen…

Gustavia ist ein typisches schönes Karibikstädtchen mit mehreren Hügeln und Forts, die man besteigen und die Aussicht auf das türkis blaue Wasser genießen kann.

Etwas nördlich von Gustavia ankerten wir in der letzten wirklich malerischen Bucht (Anse a Colombier). Noch ein mal Stand Up Paddeln und schwimmen, bevor es abends um 5 los ging – im Nachtschlag auf die British Virgin Islands.

British Virgin Islands

Das seglerische Highlight war unangefochten die Nachtfahrt von Saint Barth nach Road Town auf den BVIs. Die Sonne ging als spektakulärer Feuerball am Horizont unter, der Mond schien und langsam legte sich die Nacht über das Meer und die Wellen glitzerten im Mondschein.

Unsere Nachtschichten waren in jeweils 2 Stunden eingeteilt. So hatte jeder während der Überfahrt zwei mal die Freude Wache zu halten. Nach Schiffen, Containern oder sonstigen Hindernissen. Dank moderner Technik doch recht komfortabel im Vergleich zu den Seglern vor einigen Jahrhunderten.

Der Morgen dämmerte in den schönsten Farben als würde der Horizont brennen und nach weiteren Stunden waren wir gegen Mittag in Road Town, BVIs. Unsere Angelversuche blieben leider erfolglos, lediglich ein nicht wirklich essbarer Barracuda verbiss sich in den Köder.

Die BVIs wurden von Hurricane Irma voll erwischt und das sieht man hier direkt. Kaum ein Haus ist unbeschädigt, kein Baum hat Blätter. Selbst die Korallenriffe scheinen stark in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Es wird wohl einige Zeit dauern, bis sich die BVIs von diesem dramatischen Ereignis erholt haben und der Tourismus langsam wieder in Gang kommt. Von den langfristigen Auswirkungen auf die Natur ganz zu schweigen.

Sunset on Board

Uns bleibt nur, den betroffenen Gebieten zu wünschen, dass sie sich schnell wieder von dieser Katastrophe erholen und auch wieder den karibischen Flair versprühen: vielfältig, bunt, lebhaft. Wir hatten eine unvergesslich tolle Zeit auf der Shangri La – traumhafte Stände, tolle Buchten, hervorragendes Essen…..wir wollen zurück!

 

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